Dienstag, 5. März 2013

das innerste nach außen.


wir sitzen uns gegenüber. halten uns an den händen. und dann legst du mir plötzlich all deine gefühle auf den tisch. deine liebe, deine ängste. jetzt liegt alles da. voller verwunderung und begeisterung schaue ich es an. dann greife ich zu. erst zögerlich. ich nasche von dem einen oder anderen gedanken. ich warte. dann verschlinge ich sie. alle nacheinander. gierig verleibe ich sie mir ein.

und am nächsten abend, da legst du mir deine vergangenheit auf den tisch. mit allen lieben, verletzungen. mit allen hochs und tiefs. mit allem jubel und allem schmerz. alles liegt auf dem tisch. und wieder koste ich von dem einen, von dem anderen. dann schiebe ich mir ein großes stück in den mund. ich will wieder alles. gierig. bis der tisch leer ist.

so geht es tagelang. wir sitzen uns gegenüber. meine hand in deiner hand. und dann legst du dein inneres auf den tisch. ich verschlinge alles. 

bis zu dem tag, an dem du abends vor mir sitzt und sagst: "jetzt du!". ich atme tief durch. war klar. jetzt bin also ich dran. ich lege ein stück meiner gedanken auf den tisch. meiner liebe, meiner ängste. "das ist alles?", fragt dein blick. "ja, das ist alles. mehr geht nicht." du greifst zu. du nimmst alles. gierig. alles von dem bißchen. 

und so geht es die nächsten abende. ich lege dir von allem ein bißchen hin. ein bißchen vergangenheit. ein bißchen jubel. ein bißchen schmerz. ich sehe, wie sehr du dich sehnst. nach mehr. nach mehr von mir. 

dann atme ich wieder durch und knalle dir schließlich von einem alles auf den tisch. all meine fantasie. all meine traumwelten. bunt, anders als alles andere, fernab von der realität.

von allem ein bißchen. und meine fantasie.  
    

 

Montag, 25. Februar 2013

rilke II


...
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.

Gieb mir die Hand.

Rainer Maria Rilke

Freitag, 15. Februar 2013



endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
Peter: "Komm mit mir"
Wendy: "Ich...ich kann nicht fliegen."
Peter: "Ich bring´s Dir bei. ich zeige Dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet."

aus: Peter Pan
endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
endy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan
Peter: 'Komm mit mir.' Wendy: 'Ich... ich kann nicht fliegen.' Peter: 'Ich brings dir bei. Ich zeig dir wie man auf dem Rücken des Windes reitet.' --> http://myzitate.de/filmzitate.php?q=Peter+Pan

Samstag, 9. Februar 2013

Mittwoch, 6. Februar 2013

rilke.



DER WASSERFALL IST EINGEFROREN,
DIE DOHLEN HOCKEN HART AM TEICH.
MEIN SCHÖNES LIEB HAT ROTE OHREN
UND SINNT AUF EINEN SCHELMENSTREICH.

DIE SONNE KÜSST UNS. TRAUMVERLOREN
SCHWIMMT IM GEÄST EIN KLANG IN MOLL;
UND WIR GEHN FÜRDER, ALLE POREN
VOM KRAFTAROM DES MORGENS VOLL.

RAINER MARIA RILKE

Freitag, 1. Februar 2013

konfetti.


wunschkonzert: wir wachen auf und es regnet konfetti. kleine papierkreise tanzen durch die luft und lassen sich überall nieder. unser bett ist bunt getupft. wir stehen auf. es regnet konfetti. wir verlassen die wohnung, es regnet konfetti. die straßen sind nicht mehr asphaltgrau. bunt gesprenkelt sind sie. durch und durch. die wiese im park, die autos, die dächern der häuser. siehst du es auch? ich juchze und johle. hörst du das? tanzt du mit mir? und du? und du? und ihr? 
konfetti-wunschkonzert.


a wish: we wake up and it's raining confetti. small paper circles dance through the air and settle anywhere. our bed is spotted colorful. we get up. it's raining confetti. we leave the house. it's raining confetti. the roads are not asphalt-gray anymore. colourful speckled they are. all over. the meadow in the park, the cars, the roofs of the houses. do you see it too? I am cheering and jeering. do you hear that? will you dance with me? and you? and you? and you?
a confetti-wish.

   

 

Samstag, 26. Januar 2013

unaufhörlich.


unaufhörlich läuft und läuft sie. sie gleitet dahin, sie rast, sie stolpert, sie schleicht.

die zeit.

manchmal möchte man sie anhalten, festhalten. sie antreiben, sie anschieben.
und manchmal, da möchte man sie zurückdrehen. weil einem vergangenes so viel schöner und ruhiger und besser erscheint wie das jetzt. vielleicht weil man dinge rückblickend gerne auch verklärt und schöner macht als sie mal waren. vielleicht aber auch, weil in der kindheit so vieles und insbesondere die zeit so unbeschwert waren. so ohne das sich-gedanken-machen. da war mehr hier und jetzt. ohne die frage nach dem sinn des hier und jetzt. ohne denken an morgen und übermorgen.

manchmal liege ich abends im bett und nehme abschied vom tag. egal, ob er schön oder nicht schön war. ich  nehme abschied. melancholisch. traurig. weil er eben nicht mehr wiederkommen wird. dieser tag.
ticktock. ticktock. ticktock.


constantly running and running . gliding, racing, stumbling, creeping.

the time.
 

sometimes you want to stop it. drive it, push it.and sometimes you want to turn it back. because past seems so much nicer and quieter and better like this now. perhaps because in retrospect you glorify things, make them much more beautiful than they once were. maybe because in childhood so much and especially the time were so carefree. so without the wondering-and-worrying-about. there was more here and now. without the demand for the sense of the here and now. without thinking of tomorrow and beyond.

sometimes I lie in bed at night and take farewell of the day. no matter if it a good one or not. I take farewell. melancholic. sad. because it is not coming back. this day.

ticktock. ticktock. ticktock.



Dienstag, 22. Januar 2013

glänzendschön.



ich sitze neben dir und beobachte dich. schon seit langer zeit. seit jahren. immerzu gucke ich dich an. über all die zeit. und umso mehr zeit vergeht, umso älter wir beide werden, desto schöner finde ich dich. weil du glänzt. von innen. weil du liebe in dir trägst. weil du sensucht in dir trägst. sehnsucht nach hellen tagen.

ich sitze neben dir, lasse die beine baumeln und lutsche ein zuckersüßes bonbon rund.


I sit next to you and watching you. for a long time. for years. I look at you all the time. and the more time goes by, the older we both are, the more beautiful you are. because you shine. inside. because you have so much love inside. because you have so much longing inside. longing for bright days.

I sit next to you, dangeling legs and sucking a sickly-sweet candy round.

Montag, 14. Januar 2013

wellenreiten.



einen schritt vor. zehn, zwölf, zwanzig, vierundachtzig schritte vor! springen. ekstase. tanzen. dauergrinsen. acht zurück. langsam. irritiert. fünf nach vorne. hüpfen. drei nach vorne. elf zurück. schnell, geduckt. vier zurück. zwei nach vorne. langsam. ruhe. nochmal zwei nach vorn. einer zurück. einer zurück. einer vor. hin und her. außer puste. stillstand. ruhe. drei vorwärts. ruhe. ruhe. sieben zurück. knall auf fall. sich schütteln, berappeln. zwei vor. zwei zurück.

einer zur seite. 



one step forward. ten, twelve, twenty, eighty-four front steps! jump. ecstasy. dancing. permanent grin. eight step back. slowly. irritated. five forward. hop. three forward. eleven back. quickly. cower. four back. two forward. slowly. calm. another two forward. one back. one back. one before. back and forth. breathless. standstill. calm. three forward. calm. calm. seven back. all of a sudden. two before. two back.

one to the side.

Samstag, 5. Januar 2013

ich wünsche dir.



wünsche. große, kleine. dicke, dünne. wir sitzen bei einem glas wein und ich frage dich, was denn deine wünsche so sind. für dich, für deine beziehung. und dann sagst du diese sätze, die mich nicht mehr loslassen. die mir im kopf rumspuken und jetzt aufgeschrieben werden: eigentlich wünschst du dir gar nichts so richtig, sagst du. weil du irgendwann beschlossen hast, dass das leben ohne wünsche leichter sei. ohne wünsche sei man weniger enttäuscht. dann konzentriere man sich auf das, was ist und nicht, was sein könnte.

und jetzt sitze ich hier, deine sätze in meinem kopf und meine wünsche in meinem herzen. hast du vielleicht recht? sollte man sich von seinen wünschen und vorstellungen vom leben verabschieden? macht es das leichter?

vielleicht ist es so, dass wünsche die realen dinge oft kleiner erscheinen lassen als sie sind. in wünschen ist alles immer glänzend und bunt und wunderschön und harmonisch. im vergleich erscheint die realität dann wenig spektakulär. ja, wünsche machen vieles kleiner, weniger bunt und leiser als sie es vielleicht ohne sie wären.
aber wenn ich nicht mehr wünsche, nicht mehr träume: was treibt mich dann noch an? warum sollte ich dann noch dinge tun, dinge voranbringen? wünsche sind unbenommen oft der auslöser dafür, unzufrieden zu sein. unzufrieden mit dem, was man hat. mit dem, was man ist. mit dem, was einen umgibt. wünsche sind immer mehr, anders und schöner als das, was man schon hat. aber ich kann mich nicht gegen sie verwehren. sie sind da. einfach so.
ich wünsche mir, dass sich meine wünsche und meine realität an der hand nehmen. dass sie sich aneinander festhalten. dass sie sich respektieren und lieben. funkeln und glitzern. leuchten und strahlen. dass sie beide nebeneinander bestehen.


wishes.big ones, small ones. thick and thin ones. we sit with a glass of wine and I'm asking what you wish for. for yourself, for your relationship. and then you say these words, which do not let me go anymore. they are in my head and now they will be written down: actually you wish for nothing really, you say. because you have at some point decided that it was easier to live without wishes. if you have no wishes you will be less disappointed. then you concentrate on what is and not on what could be.

and now here I sit, your principles in my head and my wishes in my heart. maybe you are right? should you say goodbye to all your wishes and ideas? will it makes it easier?

perhaps it is so that wishes make the real things appear smaller than they are. in your wishes everything is always shiny and colorful and beautiful and harmonious. in comparison, the reality appears less spectacular. yes, wishes make many things smaller, less colorful and quieter than they might be without them.
 

but if I do not have wishes and dreams anymore: what drives me to go on? why should I do things? wishes are for sure often the trigger for feeling unsatisfied. dissatisfied with what you have. with what you are. with what surrounds you. wishes are always different and better than what you already have. but I can not deny them. they are there. just like that.

I hope that my wish and my reality will take each others hand. that they cling together. that they respect and love each other. glisten and sparkle. glow and shine. that they both co-exist.